Mittwoch, 25. August 2004

Bischof, Piss off

ST. ANDREWS, GLASGOW, AYR

Der gute Heilige Andreas (wir kennen Ihn vom gleichnamigen Verkehrzeichen zur Markierung von Bahnübergängen) ist der Nationalheilige Schottlands. Das Kreuz in der Schottischen Flagge ist also ein Andreaskreuz. Und im schönen St. Andrews wurde ein griechischer Mönch samt den Reliquien des Hl. Andreas schiffbrüchigerweise angespült. Grund genug einen Bischofsitz hier zu gründen. Soweit zur Geschichte A. Geschichte B sagt, dass einige Akademiker aus anderen europäischen Hochschulen kommend, hier 1410 die erste schottische Universität gegründet haben. Geschichte A und B finden dann in der Reformation im 16ten Jahrhundert zusammen, der Reformer John Knox hat sich mit den Katholen ordentlich überkreuzt. Uns wurden
dann auch zwei Markierungen gezeigt, an denen die Scheiterhaufen für solche Leute loderten. Doch die Katholen habens irgendwie nicht so sehr geschafft mit der Gegenreformation in GB. Damit war’s auch vorbei mit dem riesigen Dom und der Burg die den einstigen Bischofssitz markierten. Sie verfielen einfach und waren Baustofflager für die Häuslbauer in St. Andrews. Die Ruinen des Doms und der Burg (eigentlich einfach das Bischöfliche Palais) sind aber immer noch recht bestimmende Bauten in St. Andrews.

Unser studentischer Guide (in roter StudentInnenrobe) hat uns die vielen Geschichten rund um den elitären StudentInnenalltag nähergebracht. Man trägt hier augenscheinlich diese Robe wirklich ab und zu. Es gibt keine Fortgehmöglichkeit am Abend. Und obwohl nahezu alle möglichen Fakultäten (zumindest Geistes- und Intergativwissenschaft, Medizin, Jus und, Kunst) da sind nur 6.000 StudentInnen inskribiert! Wer sich noch an den Film “Chariots of Fire” erinnert, weis wo wir am frühen Nachmittag entlangspaziert sind: Der superlange Sandstrand von St. Andrews mit der Stadt und den unendlichen Golfplätzen im Hintergrund. Alles in allem: Nobel! Nobel auch der Schal, den sich Mrs. MacSchroeer gekauft hat: Schottenkaro!

Die Retourfahrt von St. Andrews über Glasgow nach Ayr war – dank der Navigationsfähigkeiten von Helene – gar nicht so lange wie befürchtet. Obwohl wir waren um 14:00 noch an der Nordsee und um 18:00 haben wir schon den Atlantik gesehen.

Wie es für einen letzten Tag im Urlaub gehört, gab’s auch ein wenig Wehmut. Wunderschön visualisiert von einem Sonnenuntergang mit rotem Himmel und Mövenschwärmen über der Strandmile von Ayr. In die Kirche sind wir dann auch noch gekommen. Ein zum Public House umgebautes Gotteshaus war dann für den Abend ein schöner Zufluchtsort mit “jacket potatoes” einigen Bieren und einem Whisky namens “The Famous Grouse”.

Lang aber unkompliziert die Rückreise. Ein Tipp für Ryanairreisende. In Strandsted warten auf Anschlussflüge am besten direkt vor der Halle. Da ist ein Grünstreifen, wo man in Ruhe abhängen kann. Das haben wir auch getan. Am Abend waren wir dann wieder in Wien bzw. Öpping.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen