Sonntag, 20. Juli 2008

Public Domain statt Tiefengrab

Die österreichische Nationalbibliothek möchte - neben dem Bau eines Tiefspeichers am Heldenplatz - in den Handel mit digital aufbereiteten Büchern einsteigen. Um als Player bei Google oder Microsoft wahrgenommen zu werden bedarf es einer "kritischen Masse an digitalen Inhalten" so Johanna Rachinger von der ÖNB in der Presse. Eigenen Angaben folgend wären das ca. 500.000 Bücher (der Altbestand der ÖNB bis 1850), die mit einer öffentlichen Finanzspritze von 15 Millionen Euro eingelesen werden sollen. Klingt im ersten Moment sehr unterstützenswert, weil 'digital heritage' bewahrend.

Doch Moment! Warum möchte Rachinger mit Google und Microsoft kooperieren? Da gehts wohl um kommerzielle Nutzung. Ja und wenn so, kommen die 15 MEUR aus der Internetoffensive und wird das demnach als innovative Maßnahme zum Digitalen Österreich abgefeiert? Ich befürchte es!

Und währenddessen wird jeder Privatinitative zur Digitalisierung von Inhalten per Urheberrechtsgesetz die Luft abgeschnürt. Wieviel Potential solche vernetzte Privataktivitäten haben zeigte schon Wikipedia. Wo bleibt also Digipedia? Und vor allem wo bleibt das Copyrightregime das dies unterstützt. Politik gefragt. Wieder einmal!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen