Samstag, 22. März 2008

Copyrightindustrie ist Jobkiller

Stage6 geschlossen ... doppelt schlecht: Einerseits ist es persönlich traurig, wenn eine Quelle von hochwertigen TV-Content nicht mehr den eigenen Sonntagnachmittag kurzweilig vertreibt, es ist andereseits auch ein Tiefschlag für die Entwicklung der Breitbandnutzung insgesamt, wenn stage6 schließt. Am 28. 02, 2008 hat Divx sein Videoportal Stage6 geschlossen. Divx-CFO Dan Halverson bezeichnete "potentielle Urheberechtsklagen" als maßgeblich für die Entscheidung. Halverson erklärte, sein Unternehmen sei mit dem Versuch gescheitert, kostenintensive Urheberrechtsprozesse abzuwehren. Derzeit läuft noch eine Klage von Universal Music wegen der Veröffentlichung von urheberrechtlich geschütztem Material auf Stage6.

Damit ist es einem Major wieder gelungen eine wichtige Entwicklung im Internetbereich abzuschießen. Es drängt sich zunehmend die Frage auf: Was ist volkswirtschaftlich der größere Schaden? Die Verluste der Copyrightindustrie durch die nicht mehr in deren Hand liegende Zweit- und Drittverwertung "ihrer" Inhalte, oder der volkswirtschaftliche Schaden durch die anhaltende Verhinderung von attraktiven Breitbandnutzungen.

Im Falle des österreichsichen Breitband/Festnetzes wird dann diese Frage eine Arbeitsplatzfrage: Wäre österreichs Breitband/Festnetzmarkt nicht vitaler, wenn es entsprechende attraktive Contentangebote gebe? Und wer verhindert hier die Angebote? Die Copyrightindustrie muss sich inzwischen den Vorwurf eines Jobkillers wohl gefallen lassen.

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